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Ding an sich: Das "Ding an sich" ist ein Begriff, der von Immanuel Kant geprägt wurde. Er bezeichnet die Wirklichkeit, wie sie unabhängig von unserer Wahrnehmung und Erkenntnis ist. Kant argumentierte, dass wir die Wirklichkeit nur durch unsere Sinne und unser Denken wahrnehmen können. Diese Wahrnehmung und Erkenntnis ist jedoch immer subjektiv und begrenzt. Wir können die Wirklichkeit also nur in der Form kennen, wie sie sich uns darstellt, nicht aber in ihrer absoluten Wirklichkeit. Siehe auch Realität, Wirklichkeit, Absolutheit, Erkenntnis, Wissen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Edmund Husserl über Ding an sich – Lexikon der Argumente

Gadamer I 451
Ding an sich/Husserl/Gadamer: Phänomenologisch gesehen besteht das „Ding an sich“ in nichts anderem als in der Kontinuität, mit der sich die perspektivischen Abschattungen der Dingwahrnehmung ineinander überführen, wie Husserl gezeigt hat(1).
Gadamer: Wer das „Ansichsein“ diesen entgegenstellt, muss entweder theologisch denken - dann ist das Ansichsein nicht für ihn, sondern allein für Gott; oder er wird luziferisch denken, als einer, der sich seine eigene Göttlichkeit dadurch beweisen möchte, dass ihm die ganze Welt zu gehorchen hat - dann ist ihm das Ansichsein der Welt eine Einschränkung der Allmacht seiner Einbildung(2).
Vgl. >Einbildungskraft
.


1. Husserl, Ideen 1, § 41.
2. Es ist daher ein bloßes Missverständnis, wenn man sich gegen den Idealismus - sei es
den transzendentalen oder die Sprachphilosophie - auf das Ansichsein der Welt beruft. Man verkennt dabei den methodischen Sinn des Idealismus, dessen metaphysische Gestalt seit Kant als überwunden gelten darf. (vgl. Kants Widerlegung des Idealismus in der Kritik der reinen Vernunft, B 274ff).
>Idealismus.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
E. Husserl
I Peter Prechtl Husserl zur Einführung, Hamburg 1991 (Junius)
II "Husserl" in: Eva Picardi et al., Interpretationen - Hauptwerke der Philosophie: 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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